Katzenwut - Christine Anlauff

Der Kapuzenmann - ein komischer Zeitgenosse. Obdachlos, er riecht ein wenig, außerdem redet er immerzu mit einem komischen Fetzen Stoff. Kapuzenmann, weil er stets seine Kapuze ins Gesicht gezogen hat. Jeder in der Stadt kennt ihn, doch sein Gesicht nicht. Der Katze Streuner ist das ziemlich egal. Er ist einfach nur froh einen Platz zum Überwintern gefunden zu haben. Gemeinsam schlafen die Beiden in einer alten Tischlerei und akzeptieren sich, teilen sich eine Decke und Streuner bekommt auch ein paar Reste des Essens.

Nach einer Streiftour durchs Gebiet kann Streuner nicht in den Unterschlupf, da sich im Hof Kinder und Erwachsene rumtreiben, die Schneemänner bauen und auch am nächsten Tag scheint in der alten Tischlerei etwas nicht zu stimmen. Der Kapuzenmann ist weg. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, doch der Stofffetzen liegt im Unterschlupf und ohne den verlässt der vermummte Mann nie den Schlafplatz...

 

Der anonyme Anruf lässt nicht lange auf sich warten. Im Hof der Tischlerei sitzt eine Leiche, eingebettet in einen Schneemann. Kommissar Liebermann muss ermitteln. Verwundert ist er nur darüber, dass er gestern gemeinsam mit seiner Familie die Schneemänner gebaut hat, aber eine Leiche gab es da noch nicht. Wie identifiziert man eine männliche Leiche, die keinen Ausweis mit sich führt, die jeder zu kennen glaubt, aber nicht mit Sicherheit sagen kann, ob da auf der Liege der echte Kapuzenmann liegt, die keinem sein wahres Gesicht gezeigt hat und für die sich sowieso niemand zu interessieren scheint? Kommissar Liebermann steckt fest.

 

Die Katze Streuner ist nicht alleine im Viertel. Gemeinsam mit den Katzen Serrano, Maja und Wu, fasst er den Entschluss das Verschwinden und den Mord aufzuklären, denn Streuner kann den Kapuzenmann klagen hören. 

Sie bringen Liebermann den Stofffetzen, schwere Geburt, denn erst versteht er nicht, was die Katzen von ihm wollen. Zum Glück ist dieser noch da, denn er trägt ein düsteres Geheimnis mit sich.

 

Was haben Enno und Jakob, die Brüder, die die alte Tischlerei besitzen, mit der ganzen Sache zu tun? Jakob ist seit Tagen nicht zu erreichen, hat Schulden und könnte maßgeblich an der Aufklärung des Falles helfen. Enno scheint sich nicht die größten Sorgen zu machen. 

 

Wäre das alles nicht schon genug, ist der Teltowmörder noch auf freiem Fuß. Er lauert Frauen auf und überfällt sie. Er scheint der Polizei immer einen Schritt voraus.

Liebermanns ungeborener Sohn macht Probleme. Seine Frau Nico muss ins Krankenhaus und die Ruhe bewahren, so muss der Kommissar sich auch noch um die zwei älteren Mädchen kümmern. Eine weitere Leiche taucht auf und alles scheint irgendwie zusammenzuhängen. Irgendwie - nur wie? Im Endeffekt geben die Katzen den ganz entscheidenden Hinweis.

 

Mein erstes Buch der Kater Serrano Reihe. 

Die Handlung und die Geschichte an sich finde ich wirklich gut. Leider kann ich keinen Draht zum Protagonisten Liebermann aufbauen. Ich habe den Eindruck, dass er die Hilfe, die er bekommt, nicht schätzt. Eigentlich habe ich das Gefühl, dass er Katzen generell nicht leiden kann. Er vergisst Fressen für Serrano vor die Tür zu stellen, außerdem wirft er seine Hauskatze raus, was mir ehrlich gesagt ein wenig lieblos erscheint. Ich habe mich auch gefragt was er mit seinen zwei Töchtern macht, wenn er Abends nochmal Enno, den Tischlereibesitzer, besucht. Seine Frau Nico liegt im Krankenhaus, die Kinder sind im Grundschulalter. Denkt er darüber nicht nach?

Vielleicht sollte ich die ersten beiden Bände der Reihe auch lesen um einen besseren Draht aufzubauen, denn die Idee der Geschichte und die Handlung fand ich wirklich super interessant. Jedoch musste ich mich, aufgrund der genannten Gründe, mehr oder weniger, durch das Buch "schleppen".

Begeistert hat mich, dass das Buch nicht aus der Tatsache besteht, dass die Katzen sprechen. Nein vielmehr haben sie ihre eigenen Ausdrucksweisen über ihre Körpersprache, was auch aus Sicht von Liebermann geschildert wird. 

Mein persönliches Fazit: Geschichte super, handelnde Personen eher nicht so mein Fall und auch ein wenig vorhersehbar.