Stadt der Verschwundenen - James Marrison

1981 in Buenos Aires. Der Krieg ist fast zu Ende und die Menschen beginnen langsam wieder zu leben. Doch immer noch gibt es das Militär, das mit allen Mitteln versucht seine Macht zu demonstrieren. Man kann die

unheilvolle und angespannte Atmosphäre auf den Straßen in der Stadt förmlich

spüren.

Niemand möchte in Konflikte mit dem Militär geraten, gerade dann nicht, wenn sie Menschen auf offener Straße gefangen nehmen. Solidarität und Hilfe sind an dieser Stelle Fehlanzeige, denn jeder möchte seine eigene

Haut retten.

 

So erging es auch Soledad. Sie wird vom Militär gesucht und auf offener Straße entführt. Die Menschen wissen, was passiert, aber eingreifen wird niemand. Außer Guillermo. Er verhilft Soledad zur Flucht und gerät so selbst ins Fadenkreuz des Militärs. Beide versuchen zu flüchten, werden

gefasst, doch nur Guillermo gelingt es tatsächlich zu entkommen und er fasst

einen Entschluss. Er will Soledad finden und sie befreien, denn er ist überzeugt davon, dass sie nichts Unrechtes getan hat.

 

Als er das Haus von Soledad beobachtet begegnet er der

Schwester Pilar und aus einer anfänglichen Feindlichkeit entwickelt sich rasant eine Vertrautheit auf der Basis Soledad zu finden und den Irrtum aufzuklären.

Die letzte Person, die Soledad lebend gesehen hat ist ihr Englischlehrer

Sergio. Doch er ist, in der Nähe eines Friedhofs, auf mysteriöse Art ums Leben gekommen. Zufall? Eher nicht.

Als Guillermo und Pilar sich den Friedhof genauer ansehen, machen sie eine unglaubliche Entdeckung, bei der dem Leser die Luft weg bleibt.

 

Beide stecken mittlerweile so tief in den eigenmächtigen

Ermittlungen drin, dass sie auf Zeugen gestoßen sind, die bestätigen, dass in

letzter Zeit viele Menschen vom Militär aufgegriffen wurden und seither unauffindbar sind. Nur was hat das alles mit Soledad zu tun und können die Beiden die junge Frau retten? Wird alles gut für sie ausgehen?

Das dürft ihr selbst erfahren, wenn ihr das Buch liest.

 

Mich hat dieses Buch unglaublich beeindruckt. Zum Einen

finde ich es bewundernswert, dass es Menschen gibt, die ihr eigenes Leben auf’s

Spiel setzen, um einer Frau zu helfen, die sie erstens kaum kennen und zweitens

sich nicht mal sicher sein können, ob sie zu unrecht oder mit Recht gefangen

genommen wurde.

Für Guillermo steht Hilfsbereitschaft und Solidarität an

erster Stelle, auch wenn er damit in der Gesellschaft einer von Wenigen ist.

Auch die Verbindung zwischen Guillermo und seinem Bruder Carlos

scheint bedingungslos zu sein. Carlos versteckt Guillermo und Pilar, obwohl er

erst nicht weiß, um was es geht und in welche Situation sein Bruder sich

verstrickt hat.

Eine richtige Beziehung zu den Protagonisten der Geschichte

konnte ich nicht aufbauen, das tut aber meiner Bewertung der Geschichte keinen

Abbruch.

Wenn ich für mich ein Fazit ziehen soll, dann ist es dieses:

Solidarität und Hilfe lohnt sich immer!

Das Ende des Buches hat mich sehr schockiert und gerechnet

habe ich so auch nicht damit.

Ein Buch das mich sehr überzeugt hat.