Leere Herzen - Juli Zeh

Die Praxis "Die Brücke" ist für Britta und Babak ihr Ein und Alles. Ihr Baby, das sie mühsam zusammen aufgebaut haben. Eine Heilpraxis für Psychotherapie, eine Praxis eben, die sich auf Personen spezialisiert, die suizidgefährdet sind. Doch was wirklich hinter den verschlossenen Türen der Praxis passiert, kann Britta nicht einmal ihrem Mann Richard und der kleinen Tochter Vera anvertrauen.

Ein geplanter Selbstmordattentat am Leipziger Flughafen geht schief, aber wieso wirft das Britta so aus der Bahn, als sie das im Fernsehn sieht? Reine Sorge um einen ihrer Patienten oder steckt in Wirklichkeit etwas anderes dahinter? 

Neben dem normalen Familienleben und Verabredungen mit den Freunden Knut, Janina und der kleinen Tochter Cora muss Britta ihre Firma beschützen, denn irgendwas scheint in ihrem Geschäft schief zu laufen.

 

Eigentlich sind Bitta und Babak darauf bedacht keine Laufkundschaft anzuziehen, denn ihre Patienten für das 12-Stufenprogramm suchen sich die Beiden selbst aus - mit etwas Hilfe. Umso überraschter ist Britta, als eines Tages Julietta in ihrer Praxis sitzt und ziemlich genau weiß, welche Institution die Brücke ist und was hier passiert. 

Julietta ist die perfekte Kandidatin, sie darf teilnehmen und mit ihr stoßen die Besitzer der Brücke auf immer neue Hinweise, dass ihnen im Geschäft jemand Konkurrenz macht. 

 

So einfach wie in einem Frisörladen, mit der Konkurrenz, hat die Brücke es nicht. Britta und Babak müssen gemeinsam mit Julietta untertauchen und vom sicheren Unterschlupf aus einen Plan entwickeln, der jedem Anderen klar macht, dass sie die Marktführer sind.

 

Alle Hinweise scheinen auf das misslungene Selbstmordattentat zurückzuführen und auf die Tattowierung "Empty Hearts". 

 

Leider kann ich über die Praxis und die eigentliche Tätigkeit nicht so viel verraten, aber ich würde es sehr gerne. Die Geschichte hat mich von Beginn an mitgenommen und auch nicht mehr losgelassen. Zum Einen, weil ich den Inhalt der Geschichte wirklich super originell finde, zum Anderen, weil ich mich frage, ob es so etwas wirklich gibt. 

Britta ist zu Beginn der Geschichte sehr fanatisch was den Punkt Sauberkeit angeht. Außerdem habe ich den Eindruck, dass sie mit Gefühlen und Zuneigung so rein gar nichts am Hut hat. In der Zeit, in der sich die Drei verstecken, ändert sich das. Sie wird menschlicher, was mir wirklich gut an ihr gefällt. Babak habe ich von der ersten Sekunde an ins Herz geschlossen. Er scheint Brittas Anker zu sein, mehr noch als ihr Ehemann, außerdem menschlicher und weicher. Er baut schnell eine Verbindung zu Julietta auf, entwickelt freundschaftliche Gefühle für sie. Britta verbietet sich das eine Zeit lang. Umso schöner, dass am Ende sie es ist, die Britta klar macht, wie menschlich sie ist.

Für das Buch habe ich ca. 3,5 Stunden gebraucht und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich noch schneller gelesen. 

Keine unnötigen Umschweife oder Erzählungen der Autorin, sondern punktgenau und knackig. Die Protagonisten und die Umgebungen kann man sich gut vorstellen, was meiner Meinung nach, viele Autoren so nicht schaffen, wenn sie nicht unnötig viel erzählen, was der Leser eh nicht wissen möchte.

Bei diesem Buch kommt keine Langeweile auf und ich werde mir die anderen Bücher der Autorin auf schnellstem Wege besorgen.