Pater Noster - Carine Bernard

Schulze & Niess – die Agentur, in der Deborah ihr Praktikum machen wollte und es nach der Trennung von Stefan auch tut. Reinreden kann er ihr jetzt nicht mehr. Er hat sich geschnitten, wenn er denkt, dass Deborah auf alle Ewigkeit in Stefans kleiner Agentur arbeitet. Sie möchte sich weiter entwickeln und lernen. Auch wenn Deborah dafür den schweren Schritt gehen muss und die Trennung als einzige Möglichkeit sieht.

Stefan Schrödinger passt das überhaupt nicht, erstens hatte er die Trennung nicht gewollt, zweitens ist Schulze & Niess ein Konkurrenzunternehmen und drittens ist Carl Schulze dafür bekannt, ein Weiberheld zu sein.

Auf einer Preisausschreibung treffen die Konkurrenten aufeinander und Stefan ahnt, dass Carl ein Auge auf Deborah geworfen hat. Es kommt wie es kommen muss, in seiner Emotion rastet Stefan auf der Preisverleihung aus und die Ausschreibung gewinnt auch Schulze & Niess.

Gut, dass es den einfühlsamen Carl Schulze gibt, der Deborah

beruhigt und ihr zur Seite steht. Er greift ihr unter die Arme, hilft ihr beim Umzug und bei den Beiden scheint sich eine Beziehung anzubahnen. Doch je tiefer diese Beziehung geht, desto besitzergreifender wird Carl, fast schon besessen.

 

Durch die ganzen Eskapaden und Ereignisse bemerkt fast niemand die Plakate mit dem großen Auge, die überall in der Stadt verteilt angebracht sind.

Und auch als Deborah ein Armband aus Pater-Noster-Erbsen per Post in die Agentur geschickt bekommt, ahnt noch niemand was es damit auf sich hat. Nur irgendwie scheint Stefan etwas damit zu tun zu haben.

 

Als Boris Niess, Partner von Carl, eines Nachts im Büro stirbt, wird schnell klar, dass ein Fremdverschulden nicht auszuschließen ist.

Doch wer hat hier die Finger im Spiel? Und wie passt das alles mit dem Armband

und den Plakaten zusammen? Wer spielt ein falsches Spiel und wer wird zu Unrecht

verdächtigt?

 

Für mich ist Pater Noster ein Buch, welches sich flüssig lesen lässt. Es ist kurzweilig und ich hatte von Beginn an keine Probleme die Protagonisten auseinander zu halten.

Als Thriller würde ich das Buch nicht einordnen, für mich ist es eher ein Krimi, was der Geschichte keinen Abbruch tut.

Durch die gute Beschreibung des Autors kann ich mir die Agentur Schulze & Niess sowie die Örtlichkeit, zu der die Pater-Noster-Erbsen führen, super gut vorstellen.

Zu Beginn fand ich es Schade, dass Deborah auf ihren Exfreund so abweisend reagiert hat, ich denke doch, dass Sie einen großen Teil ihres Lebens mit ihm verbracht hat. Irgendwann konnte ich Deborahs Reaktion aber nachvollziehen. Trotzdem bleibt für mich immer noch die Frage offen, wieso erst ein Mord und andere Überfälle passieren müssen, um zu bemerken, wer es wirklich gut mit einem meint und wer eben nicht.

Die Geschichte an sich finde ich wirklich originell. Gerade weil es viel um Werbeagenturen geht und ich die Idee mit den Plakaten wirklich super finde. Es hat mich ziemlich neugierig gemacht, was es damit auf sich hat.

Allerdings musste ich sagen, dass ich recht schnell den richtigen Riecher hatte, wer hier ein falsches Spiel spielt. Dadurch war für mich der Überraschungseffekt zum Ende nicht mehr so groß, was mich ein wenig enttäuscht hat. Trotzdem hat mir die Geschichte und die Handlung gut gefallen und ich finde es immer wieder verblüffend, wie ein Autor, bzw. eine Autorin auf eine

solche Geschichte kommt.

Zu empfehlen ist das Buch für Menschen, die gerne etwas spannendes lesen möchten, aber nicht zu sehr auf brutale Beschreibungen eines Mordfalls. Das Buch kann man wunderbar auch zuhause alleine im Dunkeln lesen.