Sonntags in Trondheim - Anne B. Ragde

Torunn ist seit mehreren Jahren verschwunden und untergetaucht. Sie lebt bei ihrem Freund und unterstützt ihn bei seinen Schlittenrennen, während Torunn sich und ihre Träume aufgibt.

Gleichzeitig führen die beiden Männer Krumme und Erlend ein modernes Familienleben mit ihren drei Kindern und den zwei Müttern, die Idylle scheint perfekt zu sein, bis Krumme einen Herzinfarkt erleidet. 

Margido, ein Bestatter, der nach Regeln und seinen auferlegten Strukturen lebt, scheint in der modernen Welt nicht angekommen zu sein und kann sich auch nicht mit der fortschreitenden Technik anfreunden. 

 

Drei ganz verschiedene Leben, trotzdem sind sie miteinander verbunden und die Gedanken kreisen oft um die Familie. 

Einiges ändert sich, als Torunn beschließt ihren Freund zu verlassen und auf den Neshov Hof zurück zu kehren... 

 

Im vierten Buch der "Lügenhaus Reihe" von Anne B. Ragde treffen verschiedene Lebensweisen aufeinander, die im Verlauf des Buches miteinander verknüpft werden. Torunn, die vor dem gelüfteten Familiengeheimnis flieht, Erlend und Krumme, die einen modernen Patchwork Lebensstil führen und Margido, der viel Wert auf Strukturen und Regeln legt. 

 

Es ist schön mit anzusehen, dass Margido sein Leben ein wenig ändert, als Torunn beschließt auf den Hof zu ziehen. Er wird ein wenig lockerer und denkt nicht mehr nur an den Tod, wie zu Beginn des Buches. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er ein sehr herzlicher Mensch ist, aber im Verlaufe des Buches wurde mir das Gegenteil bewiesen. 

 

Schade finde ich, dass nach der langen Geschichte über die Geburt der drei Kinder von Erlend und Krumme, wenig bis gar nicht mehr über die Beiden geschrieben wurde. Es hätte mich wirklich interessiert, wie die beiden ihr Leben im geerbten Haus und nach dem Herzinfarkt weitergeführt haben. Zumal ich auch einige Male über die Beiden und den liebevollen Umgang miteinander schmunzeln musste. 

 

Torunn, geplagt von einigen Zweifeln ihrer Handlung, freundet sich aber schnell wieder mit dem Hof an und beginnt zu renovieren. Die Geschichte der Renovierungsphase zieht sich, meiner Meinung nach, ein wenig in die Länge. 

 

Das Ende der Geschichte war für mich ein wenig enttäuschend, es war so abrupt und ich hätte erwartet, dass noch etwas spannendes passiert. Allerdings muss ich sagen, dass ich die ersten drei Teile der "Lügenhaus Reihe" nicht gelesen habe und es sein kann, dass ich deshalb so enttäuscht über das Ende bin 

 

Dennoch muss ich sagen, dass das Buch mich einige Male zum Lachen gebracht hat und auch zum Nachdenken. 

Da man ansatzweise etwas über das "Familiengeheimnis" erfährt, das wohl in einem der ersten drei Bücher gelüftet wurde, werde ich diese auch noch lesen und kann eine Leseempfehlung nur weiter geben.